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Premiere des Casimir-Jugendliteraturpreises: Jugendliche schreiben für Vielfalt

04. Juni 2025, 14:00 Uhr

Der Casimir-Verlag setzt mit der Einführung des Casimir-Jugendliteraturpreises im Jahr 2025 ein kraftvolles Zeichen für kulturelle Vielfalt, gesellschaftliches Miteinander und die kreative Ausdruckskraft junger Menschen. Unter dem Motto „Vielfalt (er-)leben“ sind Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren deutschlandweit dazu aufgerufen, ihre Gedanken, Erlebnisse und Ideen zum Thema Vielfalt literarisch umzusetzen. Die Ausschreibung ist Teil einer größer angelegten Initiative, die junge Menschen ermutigt, sich mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen auseinanderzusetzen und dabei ihre Stimme zu finden.

Ein Literaturpreis für die junge Generation

Die Idee hinter dem Casimir-Jugendliteraturpreis ist klar umrissen: Jugendliche sollen die Möglichkeit erhalten, auf literarischem Wege ihre Perspektiven zu gesellschaftlicher Vielfalt auszudrücken. Ob Migrationserfahrung, inklusive Bildung, Genderidentität, Religion oder soziales Miteinander – die Vielfalt der Lebenserfahrungen steht im Zentrum des Wettbewerbs.

Der Preis wird erstmals im Jahr 2025 ausgeschrieben. Teilnahmeberechtigt sind alle Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren, unabhängig von Herkunft, Schultyp oder literarischer Vorerfahrung. Eingereicht werden können deutschsprachige Prosatexte, die maximal sechs DIN-A4-Seiten umfassen. Der Einsendeschluss ist auf den 1. September 2025 datiert. Besonders wichtig: Die Texte müssen eigenständig und ohne Unterstützung durch KI-Tools verfasst worden sein. Ziel ist es, authentische Stimmen junger Menschen hörbar zu machen.

Mehr als ein Schreibwettbewerb: Literatur als Mittel zur Selbstermächtigung

Die Förderung von jungen Schreibenden ist für den Casimir-Verlag kein Neuland. Seit 2019 verleiht der Verlag bereits den Casimir-Kinderliteraturpreis, der sich an jüngere Zielgruppen richtet. Mit der Jugendliteratur-Auszeichnung wird diese Linie nun konsequent fortgesetzt und auf die nächste Altersgruppe ausgeweitet. Die Auslobung versteht sich nicht nur als Wettbewerb, sondern auch als kultureller Bildungsimpuls, der Jugendlichen Mut zur Selbstäußerung macht.

„Wenn Jugendliche die Möglichkeit bekommen, sich mit ihren eigenen Themen in Literatur auszudrücken, entsteht nicht nur kreative Energie, sondern auch ein wichtiges Gegengewicht zur Polarisierung in der Gesellschaft.“ – Andrea Paluch, Schirmherrin

Die Jury: Vielfalt in der Bewertung

Die Jury, die über die Preisvergabe entscheidet, setzt sich aus namhaften Persönlichkeiten der Literatur-, Bildungs- und Medienlandschaft zusammen. Darunter befinden sich Schriftsteller:innen wie Ayse Sahin, Jan Christophersen und Mareike Krügel sowie Journalist:innen und Lehrer:innen mit ausgewiesener Expertise im Bereich Jugendbildung und Diversität. Diese Zusammensetzung spiegelt die Vielschichtigkeit der eingereichten Beiträge wider und sorgt für eine fundierte, breit abgestützte Auswahlentscheidung.

Preisverleihung und Sichtbarkeit

Die Preisverleihung ist für das Frühjahr 2026 im Rahmen der Leipziger Buchmesse geplant. Dort werden die Gewinnertexte im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Neben Geld- oder Sachpreisen erwartet die ausgezeichneten Autor:innen auch eine Veröffentlichung ihrer Texte in einem Sammelband. Geplant ist zudem eine digitale Verbreitung in Form von E-Book und möglicherweise auch als Hörbuch, um eine größere Reichweite zu erzielen.

So werden nicht nur die Preisträger:innen gewürdigt, sondern die Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Vielfalt über den Wettbewerb hinaus in die Öffentlichkeit getragen.

Warum Vielfalt als Thema?

Vielfalt ist in der heutigen Gesellschaft ein zentrales Thema, das sich durch nahezu alle Lebensbereiche zieht – von Schule und Familie bis hin zu Politik und Arbeitswelt. Der Casimir-Jugendliteraturpreis wählt das Thema gezielt aus, um die Erfahrungsräume junger Menschen in den Mittelpunkt zu rücken. Gerade in einer Zeit, in der gesellschaftliche Debatten zunehmend polarisiert verlaufen, kommt der Perspektive der Jugend eine besondere Bedeutung zu.

Jugendliteratur kann in diesem Kontext als Türöffner dienen: Sie schafft Raum für Empathie, Dialog und Verständnis. Die jugendlichen Autor:innen erleben, dass ihre Stimme zählt – und dass Literatur ein machtvolles Instrument sein kann, um gesellschaftliche Prozesse mitzugestalten.

Typische Themenschwerpunkte in der Vielfalt-Diskussion:

  • Migration und Integration
  • Religiöse und kulturelle Identität
  • Gender und sexuelle Orientierung
  • Soziale Herkunft und Bildungsgerechtigkeit
  • Inklusive Lebensentwürfe und Barrierefreiheit

Statistische Einordnung: Lesemotivation und Jugend

Laut einer aktuellen Studie der Stiftung Lesen aus dem Jahr 2023 lesen rund 32 Prozent der Jugendlichen regelmäßig Bücher. Dieser Wert zeigt einen leichten Rückgang gegenüber früheren Jahren. Programme wie der Casimir-Jugendliteraturpreis können ein Mittel sein, diese Zahl wieder zu steigern – nicht zuletzt, weil sie junge Menschen in ihren Lebenswelten abholen und zur aktiven Teilnahme motivieren.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Der Wettbewerb fördert die Schreibkompetenz, die laut PISA-Studie 2022 bei einem signifikanten Teil der Jugendlichen als verbesserungswürdig eingestuft wird. Insbesondere in der Altersgruppe zwischen 14 und 16 Jahren besteht Potenzial, durch kreative Schreibformate wie diesen Wettbewerb gezielt Sprach- und Ausdrucksstärke zu fördern.

Stimmen aus Schulen und Jugendeinrichtungen

In ersten Reaktionen aus Schulen und pädagogischen Einrichtungen wird der Wettbewerb mit großer Zustimmung aufgenommen. Lehrer:innen sehen im Preis eine wertvolle Möglichkeit, literarisches Arbeiten im Unterricht mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen zu verbinden. Auch außerschulische Bildungseinrichtungen, Schreibwerkstätten und Jugendclubs planen, den Wettbewerb aktiv zu begleiten.

„Ein Projekt wie dieses motiviert nicht nur unsere Schüler:innen, sondern zeigt auch, wie viel gesellschaftliches Potenzial in der Auseinandersetzung mit Literatur steckt.“ – Gymnasiallehrerin aus Rheinland-Pfalz

Schreibförderung in Deutschland: Eine Bestandsaufnahme

Deutschland verfügt über zahlreiche Initiativen zur Förderung literarischer Bildung – von „Kreatives Schreiben“ im Schulunterricht bis hin zu Lesefesten, Schreibcamps und Wettbewerben. Der Casimir-Jugendliteraturpreis ergänzt diese Landschaft um ein zeitgemäßes, thematisch klar positioniertes Angebot.

InitiativeAlterFokus
Bundeswettbewerb „lyrix“10–20 JahreLyrik und Poesie
Casimir-Jugendliteraturpreis13–18 JahreVielfalt, gesellschaftliche Themen
Schreibwettbewerb „THEO“12–18 JahreProsa und Lyrik zu wechselnden Themen

Durch seine thematische Fokussierung auf Vielfalt hebt sich der Casimir-Preis bewusst von anderen Formaten ab und schließt eine bislang wenig adressierte Lücke in der Förderlandschaft.

Fazit: Eine literarische Bühne für junge Stimmen

Mit dem Casimir-Jugendliteraturpreis 2025 entsteht ein neues, nachhaltig angelegtes Format, das Jugendlichen eine kreative Plattform bietet und gleichzeitig relevante gesellschaftliche Diskurse stärkt. Der Fokus auf Vielfalt spiegelt nicht nur die Wirklichkeit vieler junger Menschen wider, sondern fördert auch ein respektvolles Miteinander und den Mut zur eigenen Stimme.

In einer Zeit, in der gesellschaftliche Kommunikation oft von Kurzform und Oberflächlichkeit geprägt ist, setzt dieser Preis auf Tiefgang, Nachdenklichkeit und Authentizität – Werte, die gerade im Jugendbereich eine neue Aufmerksamkeit verdienen.

Die Premiere 2025 ist damit nicht nur der Beginn eines neuen Preises, sondern ein Aufruf an eine ganze Generation: Schreibt eure Geschichten. Sie werden gebraucht.

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Jens Müller

Jens Müller ist ein Hobby Historiker und engagierter Forscher, der sich auf Kulturgeschichte spezialisiert hat. Mit einem scharfen Blick für historische Zusammenhänge und gesellschaftliche Entwicklungen publiziert er regelmäßig fundierte Artikel. Als Redakteur schreibt er für das Online-Magazin Stefanjacob.de.

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