Stefan Raabs TV-Comeback mit der Show “Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab” hat nicht nur nostalgische Gefühle geweckt, sondern auch Diskussionen über Diversität und Aktualität ausgelöst. Besonders das Promi-Special der Sendung stieß auf Kritik, da es ausschließlich männliche Gäste präsentierte. Anja Rützel vom Spiegel beschrieb die Ausgabe als “rein männliche Würstchenparty” und stellte die Frage, ob RTL je peinlicher war.
Die Show, die seit dem 18. September 2024 wöchentlich auf RTL+ ausgestrahlt wird, kombiniert Elemente aus Raabs früheren Formaten wie “TV total” und “Schlag den Raab”. Trotz eines erfolgreichen Starts mit rund 2 Millionen Abrufen der ersten Folge und einem starken Abozuwachs für RTL+ , verzeichnete die Sendung in den folgenden Wochen rückläufige Zuschauerzahlen. Die Nettoreichweite sank von 0,79 Millionen in der ersten Woche auf 0,23 Millionen zwischen dem 11. und 17. November 2024.
Kritiker bemängeln zudem die fehlende Aktualität der Show. Laut t-online mangelt es der Sendung an zeitgemäßem Humor, da Raab weiterhin Witze über Prominente macht, die bereits vor 20 Jahren Ziel seiner Späße waren. Die Neue Zürcher Zeitung bezeichnete die Sendung als “Recyclingprodukt” und “Nostalgiekäse”, das vor allem Männer Ende 50 mit einem Hang zu spätpubertärem Humor anspreche.
Trotz der Kritik bleibt RTL optimistisch und plant, die Show auch im linearen Fernsehen auszustrahlen. Die Free-TV-Premiere am 12. Februar 2025 erreichte eine durchschnittliche Quote von 1,59 Millionen Zuschauern und einen Marktanteil von 15,5 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen.
Ob “Du gewinnst hier nicht die Million” langfristig erfolgreich sein wird, hängt davon ab, ob die Show es schafft, sich inhaltlich weiterzuentwickeln und ein breiteres Publikum anzusprechen. Die aktuelle Kritik zeigt, dass Zuschauer heute mehr erwarten als bloße Nostalgie.

Jens Müller ist ein Hobby Historiker und engagierter Forscher, der sich auf Kulturgeschichte spezialisiert hat. Mit einem scharfen Blick für historische Zusammenhänge und gesellschaftliche Entwicklungen publiziert er regelmäßig fundierte Artikel. Als Redakteur schreibt er für das Online-Magazin Stefanjacob.de.