Die neue britische Netflix-Miniserie Adolescence hat in kürzester Zeit eine intensive gesellschaftliche Debatte ausgelöst. Im Zentrum steht ein 13-jähriger Junge, der nach Jahren der Isolation und Online-Radikalisierung einen Mord begeht. Die Serie beleuchtet Themen wie toxische Männlichkeit, Cybermobbing und den Einfluss der sogenannten Manosphere – ein Netzwerk misogyn geprägter Online-Subkulturen.
Kritiker loben die Serie als nahezu perfekt und wegweisend. Die britische Presse bezeichnete sie als fesselndes menschliches Drama und mitreißend. Besonders hervorgehoben wird die schauspielerische Leistung von Nachwuchsdarsteller Owen Cooper sowie die eindrucksvolle One-Shot-Inszenierung, die dem Geschehen eine eindringliche Unmittelbarkeit verleiht.
Adolescence erreichte in der ersten Woche nach Veröffentlichung 24,3 Millionen Abrufe und verdoppelte diese Zahl in der Folgewoche nahezu. In 71 Ländern führte die Serie die Streamingcharts an und wurde zur meistgesehenen Serie auf Netflix.
Die gesellschaftliche Reaktion in Großbritannien war enorm. Die Polizei bezeichnete die Serie als Weckruf für Eltern, während Premierminister Keir Starmer vorschlug, Adolescence in Schulen zu zeigen, um das Bewusstsein für Online-Radikalisierung und Gewalt gegen Frauen zu schärfen. Serienschöpfer Jack Thorne forderte ein Smartphone-Verbot an Schulen und ein digitales Schutzalter für Jugendliche.
Adolescence zeigt, wie Serien heute nicht nur unterhalten, sondern auch als Katalysatoren für gesellschaftliche Diskussionen dienen können. Die Serie fordert dazu auf, sich mit den Herausforderungen der digitalen Welt auseinanderzusetzen und Maßnahmen zum Schutz junger Menschen zu ergreifen.
Globale Resonanz und politische Reaktionen
Seit ihrer Veröffentlichung am 13. März 2025 hat Adolescence weltweit über 96 Millionen Zuschauer erreicht und steht in zahlreichen Ländern an der Spitze der Netflix-Charts. Die Serie beginnt mit der Verhaftung eines 13-jährigen Jungen wegen Mordes und untersucht die gefährlichen Einflüsse der Manosphere – einer toxischen Online-Subkultur, die bei Jugendlichen Ressentiments gegenüber Frauen fördert.
Die eindringliche Darstellung dieser Themen hat nicht nur Zuschauer, sondern auch politische Entscheidungsträger alarmiert. Premierminister Keir Starmer sah die Serie gemeinsam mit seinen Kindern und erklärte, dass sie ihn tief bewegt habe. Er unterstützte die Initiative, die Serie in Schulen zu zeigen, um das Bewusstsein für Online-Radikalisierung und Geschlechtergewalt zu schärfen.
Bildungs- und Jugendschutzorganisationen sehen in Adolescence eine seltene Gelegenheit, die verborgenen digitalen Welten, die Jugendliche beeinflussen, ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Die Serie dient als Katalysator für Diskussionen über die Notwendigkeit, Kinder vor schädlichen Online-Inhalten zu schützen und gesunde Beziehungen zu fördern.
Einblicke in die Manosphere und ihre Gefahren
Die Manosphere ist ein Sammelbegriff für Online-Communities, die oft frauenfeindliche Ideologien verbreiten. In Adolescence wird gezeigt, wie ein junger Junge durch solche Inhalte radikalisiert wird. Serienschöpfer Jack Thorne tauchte tief in diese Welt ein und fand besonders die Inhalte, die sich an junge Incels richten, beunruhigend. Er äußerte Bedenken über die Anziehungskraft dieser Ideologien auf verletzliche Jugendliche.
Die Serie beleuchtet, wie alltägliche Unsicherheiten von Jugendlichen – etwa in Bezug auf Attraktivität oder soziale Anerkennung – durch die Manosphere in Hass und Gewalt umgewandelt werden können. Thorne betont die Notwendigkeit, soziale Medienplattformen für die Verbreitung solcher Inhalte zur Verantwortung zu ziehen und fordert strengere Altersbeschränkungen für den Zugang zu diesen Plattformen.
Durch die Darstellung dieser gefährlichen Online-Kulturen trägt Adolescence dazu bei, das Bewusstsein für die Risiken der digitalen Welt zu schärfen und die Diskussion über den Schutz junger Menschen vor Online-Radikalisierung zu fördern.
Kontroversen und gesellschaftliche Debatten
Obwohl Adolescence weithin gelobt wird, blieb die Serie nicht ohne Kontroversen. Einige Kritiker warfen der Serie vor, weiße Jungen zu dämonisieren, während andere die Darstellung als notwendig erachteten, um auf reale Probleme aufmerksam zu machen. Seri

Jens Müller ist ein Hobby Historiker und engagierter Forscher, der sich auf Kulturgeschichte spezialisiert hat. Mit einem scharfen Blick für historische Zusammenhänge und gesellschaftliche Entwicklungen publiziert er regelmäßig fundierte Artikel. Als Redakteur schreibt er für das Online-Magazin Stefanjacob.de.