Mittelhochdeutsch ist die Bezeichnung für die im Hochmittelalter gesprochene Form des Deutschen. Diese alte Sprache wurde zwischen 1050 und 1350 angewandt und entwickelt sich dann von Althochdeutsch zum heute bekannten Hochdeutsch. Unter Hochdeutsch versteht man die von der zweiten Klangverschiebung betroffenen deutschen Varietäten; Die im Norden und Nordwesten gesprochenen Sprachen Mittelniederdeutsch und Mittelholländisch, die an dieser Klangveränderung nicht beteiligt waren, gehören nicht zu Mittelhochdeutsch.
Wer sich tatsächlich für das Mittelhochdeutsch interessiert, dem seien diese Mittelhochdeutsche Wörterbücher zu empfehlen.
Während es kein einheitliches Mittelhochdeutsch gab, führte das Prestige des Hohenstaufer Hofes Ende des 12. Jahrhunderts zu einer mittelhochdeutschen Dichtersprache, die auf dem schwäbischen alemannischen Dialekt basiert. Diese historische Interpretation wird durch die Tendenz moderner Ausgaben von Mittelhochdeutschen Texten erschwert, da diese auf eben diesen Varietät basieren. Hierzu sagte ma klassisches Mittelhochdeutsch, wodurch die geschriebene Sprache einheitlicher erscheint, als dies in den Manuskripten tatsächlich der Fall ist. Die Wissenschaftler sind sich nicht sicher, ob die Literatursprache eine überregionale gesprochene Sprache widerspiegelt.
Eine wichtige Entwicklung in dieser Zeit war die Ostsiedlung, die Osterweiterung der deutschen Siedlung jenseits der Elbe-Saale-Linie, die die Grenze des Althochdeutschen markierte. Dieser Prozess begann im 11. Jahrhundert, und alle ostmitteldeutschen Dialekte sind das Ergebnis dieser Expansion.
"Judäo-Deutsch", der Vorläufer der jiddischen Sprache, sieht die Zeugnisse im 12.-13. Jahrhundert als eine Vielzahl mittelhochdeutscher Schriftzeichen in hebräischer Sprache.